Sonja und Manuel erzählen ihre persönliche Kinderwunschgeschichte
“Wir möchten unsere Geschichte teilen, um anderen, die vielleicht auch einen Kinderwunsch im Herzen tragen, Hoffnung zu machen.”
Wie die Reise begann
Sonja (39) und Manuel (47) lernten sich über eine Online-Dating-Plattform kennen. Sonja war damals 30 Jahre jung und Manuel 38. Beide waren beruflich stark eingebunden und der Kinderwunsch kam erst einige Jahre später. Nach Absetzen der Verhütung wurde Sonja sehr schnell schwanger. Alles verlief gut und das Paar bekam einen gesunden Sohn. Beide hatten sich immer schon mehrere Kinder gewünscht. Da dem Paar bewusst war, dass mit zunehmendem Alter der Frau die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft geringer wird, entschied es sich sechs Monate nach Geburt ihres Sohnes, es erneut zu versuchen. Ein halbes Jahr später war Sonja bereits wieder schwanger. Leider hatte sie aber eine Fehlgeburt mit Komplikationen. Danach wollte es einfach nicht mehr auf natürlichem Weg funktionieren.
“Irgendwie war es nicht mehr so einfach, wie wir es erwartet hatten. Im Kinderwunschzentrum wurden dann Abklärungen gemacht und mir wurde mitgeteilt, dass meine Eizellreserve fast aufgebraucht war – ein Riesenschock für mich. Liest und hört man doch immer wieder, dass Frauen mit 40 Jahren oder älter noch problemlos schwanger werden. Im Nachhinein muss ich sagen, hört man nur die positiven Geschichten. Aber keiner erzählt dir, dass es mit 38 Jahren wegen des hohen Alters nicht mehr funktioniert hat.”, erklärt Sonja.
Wir fühlten uns gehört und verstanden
Im Kinderwunschzentrum wurden nach den Abklärungen bei Sonja und Manuel alle möglichen Behandlungen in einem persönlichen Gespräch erklärt. Zuerst wurde die Eireifung in mehreren Therapiezyklen mit Hormonspritzen unterstützt. Leider ohne Erfolg. Sonja und Manuel entschieden sich dann gemeinsam mit dem behandelnden Arzt des Kinderwunschzentrums zu einer IVF-Therapie. Im Rahmen der ersten Stimulation mit insgesamt drei Embryotransfers kam es leider nie zu einer Schwangerschaft.
“Wir hatten die engsten Freunde und Familienmitglieder darüber eingeweiht, dass wir in Behandlung sind. Es war immer schön, dass alle Anteil nahmen und auch nachfragten. Aber wir merkten, dass es uns zu viel wurde und es uns zu stressen begann. Wir entschieden uns dann, die letzten Versuche für uns zu behalten. Unser Anker in dieser schweren Zeit war unsere Beziehung und Kraft gab uns unser Sohn.”
Der Moment, in dem wir verstanden, dass wir endlich schwanger waren, war der beste Moment unseres Lebens
Rund acht Monate später, nach zwei IVF-Therapien und drei Auftauzyklen, hatte sich die Geduld und das Hoffen gelohnt. Sonja und Manuel erhielten die tolle Nachricht: der Schwangerschaftstest war positiv.
"Wir würden diesen Weg jederzeit wieder gehen. Es lohnt sich, nicht aufzugeben. Jedem Kinderwunschpaar können wir nur ans Herz legen, sich Hilfe zu holen und nicht zu lange zu warten, sonst verliert man so wertvolle Zeit. Auch alleinstehenden Frauen und Männern würden wir ab einem gewissen Alter empfehlen, “gute” Eizellen und Spermien einfrieren zu lassen für die Erfüllung eines eventuell späteren Kinderwunsches. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist für die betroffenen Paare so schwer und mit unserer Geschichte wollen wir Verständnis schaffen und Hoffnung.”