Feld mit Mohnblumen

Künstliche Befruchtung: Auch über Risiken wollen wir sprechen 


Eine künstliche Befruchtung ermöglicht Paaren trotz unerfülltem Kinderwunsch schwanger zu werden. Hier gibt es folgende Risiken zu beachten.

Risiko bei der Hormonstimulation

Trotz Hormonspritzen entwickeln sich bei einem Teil der Frauen sehr wenige Eibläschen. Zusammen mit Ihnen entscheiden wir dann, ob der Zyklus abgebrochen werden soll. Es besteht die Hoffnung, dass in einer nächsten Stimulation mit höherer Dosis auch mehr Eizellen reifen. Eventuell wäre auch IVF-Naturelle® eine Alternative. 

Trotz vorsichtiger Hormondosierung kann es zu einer leichten Überreaktion der Eierstöcke kommen. Dank der regelmässigen Kontrollen kann diese meist rechtzeitig erkannt und die Hormonbehandlung angepasst werden. Bei einer drohenden Überstimulation ist es möglich und allenfalls sinnvoll, alle Embryonen einzufrieren und den Transfer später durchzuführen.  

Beim sogenannten Überstimulationssyndrom können die Eierstöcke nach dem Embryotransfer Zysten bilden. Es kann auch zu einer Flüssigkeitsverschiebung in den Bauchraum kommen. Zeichen dafür sind in erster Linie Bauchschmerzen oder eine deutliche Gewichtszunahme. Die schweren Überstimulationen sind dank neuen Therapieprotokollen (Antagonist) zum Glück sehr selten geworden. Zur Vermeidung ist es eventuell sinnvoll, alle Embryonen einzufrieren und den Transfer später durchzuführen. 

Risiko bei der Follikelpunktion

Bei der Punktion kann die Einstichstelle in der Vagina etwas bluten. Sehr selten kommt es zu Blutungen in den Bauchraum oder zu Verletzungen innerer Organe. Auch Infektionen im Bauchraum sind äusserst selten.   

Mehrlingsschwangerschaft

Beim Transfer von zwei Embryonen entstehen bei ca. 15-30% der IVF/ICSI-Schwangerschaften Zwillinge. Die meisten Paare freuen sich nach zum Teil jahrelangem Warten über Zwillinge. Auch die Idee einer „kompletten Familie“ mit nur einer Therapie ist verständlich. Es besteht aber immer auch ein erhöhtes Risiko für die Mutter und die Kinder, da Zwillinge häufig zu früh geboren werden. 

Auch beim Transfer von nur einem Embryo besteht ein Risiko von ca. 1-2% für eineiige Zwillinge, genau wie bei einer natürlichen Befruchtung. 

Was kommt an Belastung auf uns zu? 

Es ist nicht wegzudiskutieren: auch wenn die Erfolgschancen sehr gut sind, ist die künstliche Befruchtung eine aufwendige und belastende Therapie.  

Körperlich betrifft dies in erster Linie die Frau; die psychische Belastung Sie als Paar: Hoffen auf Erfolg, scheinbar endloses Warten auf das Ergebnis, Enttäuschung, Trauer und Wut, wenn es nicht geklappt hat. Und leider werden die Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen. 

Versuchen Sie deshalb ein möglichst normales Leben zu führen. Vielleicht brauchen Sie aber auch zusätzliche Unterstützung, um dem Druck besser standhalten zu können. Gespräche im Familien- und Freundeskreis können helfen. Und die Möglichkeiten reichen von Achtsamkeitstraining, Meditation, TCM, Atemtherapie, Kinderwunsch-Coaching bis zur psychologischen Begleitung durch eine Fachperson. Um unsere Kinderwunschpaare bestmöglich auf dem Weg zum "schwanger werden" zu begleiten und zu unterstützen, arbeiten wir mit den besten lokalen Fachpersonen eng zusammen. Die persönliche Betreuung unserer Kinderwunschpaare spielt für uns dabei eine zentrale Rolle. Wir und unsere Kooperationspartner sind für Sie da und begleiten Sie auf dem Weg zum Wunschkind.

Wichtig:

Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, wenn Sie Fragen haben, unsicher sind oder einfach jemanden zum Zuhören brauchen. Wir sind für Sie da!  

Autor: Dr. med. Mischa Schneider

Wie können wir helfen?