Abklärung beim Andrologen: Was kommt auf mich zu?


Andrologen sind Fachärzte, häufig Urologen, die sich auf die Diagnostik und Therapie der männlichen Fruchtbarkeit spezialisiert haben. Das Kinderwunschzentrum Baden arbeitet auf diesem Gebiet seit über zehn Jahren sehr erfolgreich mit dem Andrologen Dr. Scherwin Talimi, Baden, zusammen.

Wenn wir aufgrund der Vorgeschichte oder der Spermiogramme einen männlichen Faktor für den unerfüllten Kinderwunsch vermuten, ist eine genauere Abklärung sinnvoll.

So könnte diese ablaufen:

  • Befragung zu Ihrer Vorgeschichte (Anamnese) und auch der Familiengeschichte
  • Körperliche Untersuchung mit Hodenvolumen, Abtasten der Samenwege, Krampfadern am Hoden (Varikozele), Leistenbruch etc.
  • Ultraschalluntersuchung der Hoden, Nebenhoden etc.
  • Blutentnahme zur Hormonbestimmung
  • Urinuntersuchung mit Frage nach Infekten
  • In seltenen Fällen kann auch eine Hodenbiopsie oder eine genetische Untersuchung im Blut nötig sein.

Hodenbiopsie (operative Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Hoden)
Durch die feingewebliche (histologische) Untersuchung kann eventuell die Ursache einer schweren Störung der Spermienproduktion erkannt werden. Im gleichen Eingriff können Spermien direkt aus dem Hoden gewonnen (TESE), tiefgefroren und für eine spätere künstliche Befruchtung verwendet werden (wie z. B. bei Verschluss der Samenwege nach Unterbindung). So sind eigene Kinder möglich, auch wenn keine Spermien im Samenerguss (Azoospermie) vorhanden sind.

Genetische Untersuchung

Gründe für eine genetische Abklärung sind eine Azoospermie, wiederholte Fehlgeburten (habituelle Aborte) oder eine auffällige Familiengeschichte. Es geht dabei um die Beurteilung des Chromosomensatzes und damit der männlichen Erbinformation, sowie um die Abklärung sogenannter molekulargenetischer Faktoren. Für den Untersuch ist eine einfache Blutentnahme nötig.

Falls genetische Auffälligkeiten festgestellt werden, ist eine genetische Beratung dringend empfohlen. Es ist wichtig zu wissen, ob und welche Auswirkungen auf die Nachkommen zu erwarten sind.

Autor: Dr. med. Mischa Schneider

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